Zahlreiche Studien warnen vor den künftigen Folgen, sollte sich der Fast Fashion Trend so fortsetzen, denn knapp nach der Ölindustrie ist die Fast Fashion-Branche der zweitgrößte Umweltzerstörer auf der Welt. Untersuchungen nach könnte die gesamte Textilindustrie bis 2050 für ein Viertel des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes verantwortlich sein. Der Drang nach etwas Neuem im Kleiderschrank gleicht bei vielen Menschen einer Sucht. Die Bezeichnung dieses Modetrends lautet „Fast Fashion“ oder auch „McFashion“.
Mode wirkt in diesem Fall wie leere Kalorien, die zwar den Kleiderschrank füllt, aber nicht den Hunger nach mehr stillt. Die Billigproduktion und der schnelle Modezyklus gehen zulasten von Arbeitern, Umwelt und Klima. Die Schattenseiten des Modewahnsinns sind enorm. Verunreinigung von Abwässern durch Verwendung von giftigen Chemikalien, Kinderarbeit und katastrophale Arbeits- und Produktionsbedingungen in vielen Länder und vieles mehr. Was können wir nun als Verbraucher gegen den Modewahnsinn tun?
Slow Fashion ist die Antwort! Die Moral, die hier vertreten wird, nämlich seltener und bewusster shoppen zu gehen, steht im Gegensatz zum Prinzip des Wegwerfens und Neukaufens. Zahlreiche Angebote und Organisationen, die die Chance gebrauchte, aber dennoch guterhaltene Kleidungsstücke verkaufen zu können. Diesen Trend nutzen auch immer mehr junge Leute. In München finden beispielweise regelmäßig MS-Bazare (Multiple Sklerose) statt, indem auch ein guter Zweck erfüllt wird, da ein Teil der Einnahmen für Spenden genutzt wird. Ein weiterer aufsteigender Trend sind Nachtflohmärkte. Hier sind immer mehr junge neue Leute zu sehen, die das Prinzip des Slow Fashion verfolgen.
Persönliche Erfahrung: Nachhaltigkeit in der Modebranche
Mode spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle. Ich verfolge ständig die neuesten Trends und kaufe immer wieder „neues Futter“ für meinen Kleiderschrank ein. Deshalb zähle ich mich auch zu den Leuten, die der Fast Fashion-Generation angehören: Eine Sucht nach Klamotten, Schuhen und Taschen, die nie endet und wenn man sich mal zwischen mehreren Sachen nicht entscheiden kann, wieso nicht einfach alles kaufen? So erging es mir, als ich mir ein neues Paar Schuhe für die Silvesternacht kaufen wollte. Rot, grau oder doch lieber schwarz? Die Entscheidung fiel mir nicht schwer. Wieso nur ein Paar, wenn mir doch alle Farben gefallen? Doch was es für Folgen für unser Zuhause, die Welt, hat, wollte ich mir nie eingestehen. Mittlerweile habe ich mich mit den Schattenseiten der Fast Fashion Branche beschäftigt und weiß nun, welche verheerenden Auswirkungen mein Kaufverhalten für die heutige und für künftige Generationen hat. Ich persönlich habe mich daher entschlossen, nicht mehr zu denen zu gehören, die jedes neue Kleidungsstück besitzen müssen, um diese dann zu „Schrankhütern“ zu taufen. Ich will ab jetzt bewusster shoppen!!! Daher gehe ich am 15. Februar 2020 auch zum ersten Mal zu einem Nachtflohmarkt in München! Und der wird sicherlich nicht der letzte Flohmarkt für dieses Jahr und in Zukunft gewesen sein!